Inside the Orchestra
Ein Blick tief in die OrchesterseeleMit einem Audio-Spaziergang will das Staatsorchester erfahrbar machen, wie Musiker arbeiten, leben und fühlen.
Dafür öffnet das Theater seine Pforten und gewährt den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen des OrchestersDer Audio-Spaziergang startet an der Garderobe im Foyer und führt die Besucher durch verschiedene Räume des Theaters.
Aber wann hätte Weiß ihn fragen sollen? Nach dem Konzert huschen die Musiker meist rasch aus dem Theater. Während des Konzertes ist der Abstand zwischen Publikum und Orchester doch zu groß und für Fragen sowieso kein Platz. Wie also kann der Zuhörer die Möglichkeit bekommen, den Musikern zu begegnen, ihnen Fragen zu stellen und einen Blick über den Orchestergraben hinaus zu werfen?
Christian Weiß’ und Marie-Luise Krügers Antwort: „Inside the Orchestra“. Ein Audiowalk, der am Ende die Zuhörer und die Musiker näher zusammenbringen soll. Das zumindest erhofft sich das Regieduo.
Die Regisseure Marie-Luise Krüger und Christian Weiß erzählen, was den Besucher erwartet.
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Sie gehört zu den 15 Musikern, die bei der Produktion mitgewirkt haben. Was die Teilnehmer des Audiowalks zu hören bekommen, ist aber nicht Allgeiers Stimme, sondern die eines Sprechers. Den Regisseuren war es wichtig, den Erzählern Anonymität zu gewähren, weil die Geschichten so privat sind. Über 400 Seiten Interviewmaterial haben sie auf etwa 30 Seiten gekürzt, um daraus drei verschiedene Touren durch das Staatstheater zu schaffen, die jeweils eine Stunde in Anspruch nehmen. Die Besucher starten am Foyer des Theaters und werden dann durch die Räume des Hauses geführt. Diese Räume sind inszeniert, Lichtspielereien sollen mit dem Gehörten harmonieren. Was genau die Besucher jedoch zu sehen bekommen, wollten die Regisseure in unserem Gespräch noch nicht verraten. Dabei hören die Besucher die von einem Sprecher vertonten Interviewausschnitte und Musik. So sollen sie die Menschen hinter den Instrumenten kennen lernen – jedoch ohne sie zu sehen oder zu wissen, welche Geschichte zu welchem Gesicht gehört. Ein wirkliches, persönliches Kennenlernen findet also nicht statt, und vieles bleibt der Interpretation des Zuhörers überlassen.
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Und der Besucher? Er soll sich als Teil des Ganzen begreifen. Das funktioniert über akustische Spielereien. So wird er das Orchester bei den Proben hören. Perspektivisch, als würde er beispielsweise die Violine spielen. Doch so ganz wollen die Regisseure den Moment des Aufeinandertreffens von Musikern und Besuchern nicht außen vorlassen: Am Ende stellen sich drei Künstler den Fragen des Publikums. Und dann könnte der Pauker Christian Weiß auch erzählen, dass er sein Ohr an das Fell hält, um die Pauke zu stimmen.
Das Regieduo erklärt, warum der Audiowalk ein besonderes Erlebnis ist.
Text: Alina Brückner
Videos: Alina Brückner
Audiodateien: Christian Weiß
Fotos vom Staatstheater: Alina Brückner
Fotos vom Staatsorchester: Björn Hickmann, Staatstheater Braunschweig