Der Jahresrückblick für Helmstedt und die Region
Das war das Jahr 2017 in Helmstedt
Politik
Das war 2017 los......in Helmstedts politischer Landschaft
Die schnellste Fusion aller ZeitenHelmstedt und Büddenstedt bilden ab 1. Juli eine neue Stadt. Ihre politische Führung wird neu gewählt.
Mit einem Glas Sekt stoßen Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert und der Verwaltungsleiter der Gemeinde Büddenstedt, Thomas Bode, an, als der Landtag in Hannover die Fusion per Gesetz einstimmig beschließt. Mit ihnen verfolgen zwei Dutzend interessierte Zuschauer den historischen Augenblick im Rathaussaal per Liveübertragung aus Hannover.
„Es ist womöglich die schnellste Fusion zweier Kommunen, die Niedersachsen je erlebt hat“, frohlockt Schobert wenige Minuten nach der Entscheidung des Landtages. Innerhalb von nur einem Jahr wird der Zusammenschluss der benachbarten vollzogen.
Dass es nachher an einigen Stellen knirscht, mag in der Natur der Sache liegen. Soviel muss neu geregelt beziehungsweise angeglichen werden: Die Satzungen zur Aufwandsentschädigung der Ehrenbeamte, die Hebesätze für die kommunalen Steuern, die Gebührenordnungen für Kitas und Straßenreinigung, die Systeme der Finanzverwaltung, die Postadressen oder der Einsatz von Gerät und Personal.
Die Zahl der Mitarbeiter wächst von 250 auf 300. 14 Beschäftigte aus der so genannten Kernverwaltung in Büddenstedt wechseln nach Helmstedt, wo ganze Fachbereiche innerhalb der Rathausgebäude umziehen. 35 Beschäftigte in Außenstellen, dazu gehören die Bereiche Betriebshof, Kindergarten und Schule, werden weiterhin vor Ort in Büddenstedt im Einsatz sein.
Der Zuwachs rein an Fläche gibt Anlass zu Hoffnungen, die die wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven betreffen. Mit dem großen Industrie-Areal rund um das vom Netz genommene Kraftwerk Buschhaus gewinnt die Stadt attraktive Flächen für Firmenansiedlungen.
Im September kommt der Bescheid der Landesregierung hinsichtlich der Auszahlung der Entschuldungshilfe. Sie spült insgesamt 19 Millionen Euro in die klamme Stadtkasse. Unterm Strich sinkt der Gesamtschuldenstand um die Hälfte, von 34 auf künftig 17 Millionen Euro.
Ende September aber haben die Bürger das Wort: Nur ein Jahr nach der landesweiten Kommunalwahl stimmen sie am 24. September erneut darüber ab, wer die 38 Sitze im Rat der nun neu gebildeten Stadt Helmstedt besetzt und wer hauptamtlicher Bürgermeister wird.
Amtsinhaber Schobert bekommt es mit drei Konkurrenten zu tun. Letztlich setzt sich der CDU-Kandidat auf Anhieb durch: Mit 55,5 Prozent erlangt er die absolute Mehrheit; eine Stichwahl gegen den zweitbesten Herausforderer, Hans-Jürgen Schünemann (SPD) wird damit hinfällig.
Bei der Sitzverteilung aber sind CDU (15 Mandate) und SPD (13) fast wieder auf Augenhöhe. Obwohl die Christdemokraten stärkste Kraft werden, müssen sie sich bei Einzelfragen auf wechselnde Mehrheiten einstellen – mit neun Parteien und Wählergemeinschaften ist das politische Spektrum einfach zu bunt für Kooperationsverträge.
Erst im November nach den konstituierenden Sitzungen in den vier Ortsteilen und in der Kernstadt nimmt die Ratsarbeit Fahrt auf. Helmstedt will es mittelfristig schaffen, den Haushalt ohne Jahresdefizit abzuschließen. Ob dann wirklich noch alle drei Schwimmbäder auf Dauer zu halten sein werden, bleibt eine Frage, die sich die Entscheidungsträger nur ungern stellen.
Große Hoffnungen ruhen auf neue Wohnkonzepte in der Innenstadt – damit auf den Zuzug von Einwohnern – sowie auf die Ausweisung neuer Gewerbegebiete, zunächst an der A 2 bei Barmke. Die größten Steuerzahler bleiben vorerst die Energieunternehmen.
Welche Themen für Helmstedts Zukunft besonders wichtig sind, soll in einem Stadtentwicklungskonzept festgeschrieben werden. Fragebogen sind im Umlauf, auch online. 140 Bürger beteiligen sich an der Auftaktveranstaltung für das Projekt. Ihre Ideen und Anregungen werden gesammelt. Im nächsten Sommer soll das Konzept vom Rat verabschiedet werden.
Zwei Stimmen aus HelmstedtJörn Domeier (SPD) und Veronika Koch (CDU) ziehen in den Landtag.
Wahlsieger Falko MohrsDer Wolfsburger wird „unser Mann in Berlin“.
Bürgerbefragung zum Zollplatz kann kommenDie Debatte über die Bebauung könnte zur ersten Einwohnerumfrage führen.
Knapp 13 000 Einwohner wären dann aufgerufen, ihre Meinung zur Umgestaltung des gesamt betrachteten Gebietes Zollplatz kundzutun. Genauer gesagt zu den beiden Aspekten einer möglichen Aldi-Ansiedlung an der B 1 sowie zu einem möglichen Neubau einer Sporthalle für die TSG Königslutter auf Teilen des Parks. Ausgenommen von der Befragung soll der TSG-Krippenanbau sein.
Es wäre das erste Mal, dass das 2014 in Königslutter geschaffene Instrument der Einwohnerbefragung zur Anwendung käme. Aufgrund der Brisanz des Themas und der strittigen Diskussionen in der Bevölkerung dazu, sehen Politik und Verwaltung es als geboten an, es nun anzuwenden.
Ob es tatsächlich zu einer Bürgerbefragung kommt, hängt allerdings davon ab, welches Ergebnis die ausstehende Prüfung zur grundsätzlichen Machbarkeit hat. Stünde einem Bau an der B 1 nichts im Wege, kämen die Bürger erst dann zu Wort.
Feuerwehr
2017 war im Landkreis......das Jahr der Feuerwehren
Wenn Petrus verrückt spieltDie freiwilligen Feuerwehren beweisen sich in Hunderten Einsätzen als Wetterwehren.
Halten wir es chronologisch: Am 22. Juni sorgen gleich zwei Unwetterfronten für zahlreiche Einsätze. Heftige Gewitterstürme fegen über den Nordkreis. Auch Grasleben und Königslutter sind betroffen. Die Ortswehren müssen binnen fünf Stunden zu rund 45 Einsätzen ausrücken, um umgestürzte Bäume zu räumen, Keller abzupumpen und überschwemmte Straßen zu sichern. In Königslutter schlagen Blitze in zwei Wohnhäuser ein.
Das aber ist nichts dagegen, was sich Wochen später ereignen wird: Nicht enden wollender Dauerregen setzt am 26. Juli ganze Landstriche unter Wasser. Im Landkreis ist besonders die Gemeinde Lehre betroffen. 110 Freiwillige aller Ortsfeuerwehren sind mit 16 Fahrzeugen im Einsatz, hinzu kamen zwei Abordnungen mit 27 Helfern und sieben Fahrzeugen des Technischen Hilfswerks.
Auf der Hordorfer Straße in Essehof, am Kirchring, Bäckerberg und auf der Schlossstraße steht das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch.
Kaum ist die Regenflut im Landkreis Helmstedt abgeebbt, ereilt die hiesigen Feuerwehren der Hilferuf aus Goslar. Die Feuerwehrbereitschaft des Landkreises Helmstedt wird alarmiert und unterstützt mit 185 Helfern in Goslar den harten Kampf gegen das Hochwasser.
Kurz nach ihrer Rückkehr ereilt sie der Hilferuf aus Wolfenbüttel, der schönen Okerstadt. Kreisbrandmeister Olaf Kapke übermittelt uns zu Mitternacht folgende Kurznachricht: „Seit 22 Uhr unterstützen unsere Feuerwehren mit sechs Fahrzeugen und 31 ausgeruhten, neuen Einsatzkräften nun die Kameraden/innen in Wolfenbüttel-Linden.“
Am nächsten Abend setzen sich sechs weitere Fahrzeuge nach Wolfenbüttel in Bewegung. Die Aufgabe der Helmstedter Kräfte: Sandsäcke von der Füllstation zu den einzelnen Einsatzstellen bringen Schutzwälle bauen sowie Sand zum Füllen der Sandsäcke aus Braunschweig nach Wolfenbüttel transportieren.
Am 5. Oktober folgt Xavier: Diesen Namen für ein Sturmtief werden wir so schnell nicht vergessen. Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 110 Stundenkilometern fegt es über den Landkreis hinweg und verursacht schwere Schäden und Verkehrs-Chaos. Die orkanartigen Böen bescheren Feuerwehren, Polizei, Rettungs- und Hilfskräften einen Dauereinsatz bis in die Nacht. Rund 120 Bahnreisende müssen eine Nacht auf Feldbetten in der Börnekenhalle in Lehre verbringen, weil ein ICE bei Klein Brunsrode auf der Bahnstrecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg wegen eines Oberleitungsschadens liegengeblieben ist.
Eine erste Analyse am nächsten Morgen deutet nur an, welche Schneide der Zerstörung Xavier geschlagen hat. Die Feuerwehren fahren an 140 Einsätze und können doch nur das Nötigste abarbeiten. Das Beheben aller Schäden dauert Tage und Wochen.
HelmstedtBrandstiftung in der Marktpassage
Todesopfer nach Bränden in Königslutter
Brandstifter treiben ihr UnwesenDie Polizei kann bislang keine Tatverdächtigen präsentieren.
Mehrfach ist das Quartier zwischen Nordstraße und Walbecker Straße betroffen gewesen, in dem sich – Zufall oder nicht – das Hauptquartier der Helmstedter Feuerwehr befindet. Am 15. und 22. Dezember fangen wieder einmal Gartenlauben an der Nordstraße Feuer und brennen nieder.
Zwei Brandstiftungen hatte es in dieser Gegend in der Nacht zum 30. März gegeben. Ein Gebäude mit mehreren Stallungen eines Geflügelzuchtvereins brannte an der Walbecker Straße aus, etwa 20 Hühner fanden dabei den Tod. Wenig später stand eine Gartenhütte in der Nordstraße in Flammen, nicht weit entfernt vom ersten Brandort. Die Feuerwehr verhinderte das Übergreifen der Flammen auf ein Wohnhaus.Ein Stallgebäude an der Walbecker Straße brannte Anfang Juli aus, die Ursache war unklar.
Im Juni und Juli registrierte die Helmstedter Polizei drei Fälle, in denen unbekannte Täter Autos angezündet hatten. Mitte August meldeten aufmerksame Zeugen einen erneuten Laubenbrand an der Nordstraße in Helmstedt. Beim Brand eines Wohnmobils am Maschweg erleidet im September der 45 Jahre alte Besitzer leichte Brandverletzungen. Zusammen mit seiner 47-jährigen Ehefrau wird der Hamburger in der Helmstedter Klinik behandelt. Für die Polizei ein Fall von besonders schwerer Brandstiftung.
Anfang Oktober legt ein Brandstifter ein Feuer in einer großen Gartenlaube am Pastorenweg. Schaden: etwa 10 000 Euro. Ende Oktober trifft es dann wieder eine Gartenlaube in der Walbecker Straße. Ursache: unklar.
Highlights/Besonderes
2017 war das Jahr......der besonderen Ereignisse im Landkreis Helmstedt
Schüler gestalten den Kulturpfad in der Helmstedter Innenstadt
Orten als Sänger oder Tänzer auf.
einst tödliche Gefahr, heute ein BlickfangDie Säbelzahnkatze im PaläonIm Paläon verdeutlicht eine Sonderausstellung, was die Eiszeit-Jägerin mit heutigen Stubentigern gemein hat.
Zu sehen ist unter anderen spektakulären Exponaten das Skelett einer europäischen Säbelzahnkatze zu sehen sein. Es soll das weltweit einzige aufgebaute sein und die Dimensionen der 200-Kilo-Tiere zeigen. Die Besucher können sich in der Ausstellung außerdem Fossilien von Säbelzahnkatzen aus der Region sowie aus ganz Europa ansehen.
Das actionreiche Schüler-Bildungsprogramm „Eiszeitjägerinnen“ ist für den „Europäischen Kulturmarken Award“ nominiert. Kategorie: die innovativsten Bildungsprojekte.
Mehr als 3000 Schüler aus der ganzen Region, von Peine über Wolfsburg bis zum Bördekreis in Sachsen-Anhalt, haben an dem Rollenspiel teilgenommen, das sie aktiv in das Thema der Sonderausstellung einführt.
„Der Mensch stand vor 300 000 Jahren in Konkurrenz zu anderen Raubtieren. Doch schon zu dieser späten Zeit des Homo heidelbergensis war er Herr der Lage, weil er gut bewaffnet war. Und das wissen wir nur dank der Funde hier in Schöningen“, sagt der Leiter des Instituts für ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen zur neuen Schau.
Eigenhändig haben die beiden Kuratoren Dr. Tom Hübner und Dr. Felix Hillgruber für den Transport der insgesamt elf Präparate gesorgt. Es sind Leihgaben aus dem LWL-Museum für Naturkunde in Münster. Die weiteren holen die Kuratoren noch aus Museen in Erfurt und Hannover.
Damit würden die elf wichtigsten Vertreter der gegenwärtigen Katzenarten gezeigt, machte Felix Hillgruber während unseres Blicks hinter die Kulissen deutlich. Aber vor allem: Es ist die existierende Verwandtschaft der Hauptakteurin, der ausgestorbenen Säbelzahnkatze. „In diesem Teil der Ausstellung geht es um die Interaktion zwischen Mensch und Katze“, beschreibt der Wissenschaftler.
Seit jeher hätten die Tiere eine Faszination auf den Menschen ausgeübt. Und das bis heute, wie Hillgruber anhand von Zahlen verdeutlicht: „Es gibt eine Milliarde domestizierte Katzen auf dieser Welt – das sind mehr als alle wilden Katzen zusammen.“ Auch deshalb ist das Präparat einer Hauskatze Teil der Ausstellung. Dass sie auf einem Canape Platz genommen hat, ist mit einem Augenzwinkern zu sehen.
Und dann ist da noch der Löwe. Ein bis heute vom Menschen gefürchtetes Raubtier und im Prinzip ein direkter Konkurrent der Säbelzahnkatze. „Das waren zwei große Katzen, die zwei identische Jäger waren“, führt Hillgruber aus. Und ja: Auch in unseren Breitengraden habe es Löwen gegeben, genau wie Jaguare und alle anderen Katzenarten, die zu sehen sind.
Die Helmstedter Initiative und der Bürgerverein Essenrode überzeugen unsere Leser.Gemeinsam-Preis für die Tafel
Für die Vorsitzende der „Tafel“, Nadine Kummert, und ihre Mitstreiter ist die Auszeichnung ein großer Erfolg. 2015 stand der Verein schon vor dem Aus, weil sich Geldgeber überraschend zurückgezogen hatten. Kummert und zwölf weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wollte das nicht akzeptieren und gründeten einen neuen Trägerverein, der seitdem das Einsammeln und Verteilen von Lebensmitteln an Bedürftige finanziert.
Nicht nur das, Kummert und die anderen Preisträger legen auch selbst Hand an, schleppen Kisten mit Lebensmitteln aus Supermärkten und Bäckereien und bringen sie in ihren Laden. Jeden Tag sind sie im Dienst, von 8 bis 14.30 Uhr. Einen „Halbtagsjob ohne Bezahlung“, nennt Kummert das. Mehr als 1000 Menschen unterstützt die Helmstedter Tafel mit ihren Lebensmitteln.
„Wir alle können froh und dankbar sein, dass es Menschen gibt, die die Dinge nicht geschehen lassen. Dass es Menschen gibt, die Angebote machen, die helfen – mit täglicher Arbeit und kräftigen Händen“, sagt Armin Maus, Chefredakteur unserer Zeitung, in seiner Laudatio. Nicht geschehen lassen – damit bezieht er sich auf die Tatsache, dass auch im reichen Deutschland Menschen Hunger leiden.
Daher sei die Arbeit der Helmstedter Tafel und die Unterstützung durch Supermärkte und Bäckereien so wichtig.
Kurz nach der Preisverleihung, die beim ersten Platz mit 3500 Euro verbunden ist, zeigt sich das Team der Tafel überrascht und tief bewegt. Joachim Krüger und Roswitha Roehse sagen: „Wow, das ist ja hier wie bei einer Oscar-Verleihung.“
Nadine Kummert tritt ins voll besetzte Braunschweiger Dom ans Rednerpult: „Es gibt hier so viele andere gute Initiativen, die es auch verdient hätten.“ Gemeint sind die 30 ebenso für den Gemeinsam-Preis nominierten Projekte. Dazu zählt der Förderverein Freibad Grasleben, dessen Delegation wie alle anderen Kandidaten zum Festakt eingeladen ist.
Das Preisgeld wird dafür verwendet werden, das bisherige Fahrzeug gegen einen größeren Kühltransporter einzutauschen. „Das soll uns die Arbeit erleichtern, weil ein größeres Fahrzeug Zeit, Aufwand und Geld spart“, betonen die Helfer von der Tafel.
Auf dem zweiten Platz landen die „Wolfsburger Elfen“, die für Frühchen und „Sternenkinder“ Kleidung nähen. Die Deutsch- und Freizeit AG des Bürgervereins Essenrode, die für Flüchtlinge Deutschkurse anbietet, wird mit dem dritten Preis geehrt.
Das Credo der AG beschreibt Monika Döhrmann, Geschäftsführerin des Mütterzentrums Braunschweig, in ihrer Laudatio: „Die Asylbewerber kennen uns nicht und wir sie auch nicht, Integration klappt am besten, wenn man die Menschen in die Gemeinschaft einbindet.“
Döhrmann lobt die umfangreiche Unterstützung, die man den Flüchtlingen zukommen lasse, von Deutschkursen, über die Organisation von Berufspraktika bis zur „Vermittlung deutschen Kulturverständnisses“. Oft seien es die kleinen Dinge wie gemeinsames Backen, die zu Begegnungen führten und den Beginn einer Freundschaft bilden könnten. „Wunderbar, dass Menschen nicht zuerst alle Schwierigkeiten und Hemmnisse aufzählen, warum etwas nicht geht, sondern schauen, was geht. Und niemand ahnt, wie reich diese Begegnungen einen selbst beschenken, bis es selbst erlebt wird“, so Döhrmann. Wunderbar und preiswürdig.“
Hereinspaziert:Ahmsdorf wird zur FestmeileDie Veranstaltung der Landfrauen ist einmalig.
Genauso herzlich, wie die Einladung gemeint ist, nutzen die rund 5000 Besucher gut gelaunt die Gelegenheit, sich die Höfe und blühenden Gärten entlang der Dorfstraße anzusehen.
Und nicht nur das: Viele Grundstücksbesitzer stellen vor, was ihr Hobby ist oder besonders gut können: Malen, Schreiben, Fußball, Reiten, Basteln, Kochen, Mixen, Backen, Nähen, Musizieren.
Eine pfiffige Idee haben Jan-Matthies Müller, Arved Kahrau und Marian Hasenlust. Die drei Jugendlichen leihen sich eine Popcorn-Maschine von den Pfadfindern aus und verkaufen die damit selbst produzierte Süßspeise für einen Euro pro Portion.
Sieben Stunden lang herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Viele Gäste lassen sich einfach nur treiben oder nehmen an einer Dorfführung tei
Luther-Spektakel rund um den Kaiserdom
Gottesdienstes betont die Pröpstin Martina Helmer Pham Xuan: „Wir heute haben verstanden, dass uns Christen verschiedener Religionen viel mehr verbindet als uns trennt.“
Hohe Auszeichnung für die DLRG Schöningen
WeltneuheitTextiler QR-Code vor dem Altar
Eingescannt auf einem Smartphone, liefert er rasch Informationen zur Kirchengeschichte, zur Paramentik einst und heute, die handwerkliche Textilkunst und über das Kloster. Entworfen wurde der Code von Michael Weisser, einem Künstler aus Bremen. Der Klosterkonvent bezeichnet die Idee als eine Weltneuheit.
Die alte Kunst der Paramentik sei damit im 21. Jahrhundert angekommen, sagte Mechtild von Veltheim zur Präsentation im Gotteshaus, und das reichlich symbolträchtig. Die schwarzen Sticklinien im QR-Parament stünden für die klassische Handwerkskunst, die sich schließlich in der Moderne, dem Code, auflöst. Sie verliert sich dabei aber nicht, trägt sie doch den QR-Code auf sich, ein Brückenschlag: Ohne Gestern kein Morgen, ohne das alte Handwerk keine Moderne.
Königslutter - Quell der SchönheitMit ganz unterschiedlichen Miss-Titeln warten drei Frauen auf.
Zur Miss 50 plus Germany wurde die 65 Jahre alte Christine Lösch-Schleier gewählt. Zusammen mit mehr als 500 Frauen aus ganz Deutschland hatte sie sich beworben – und es tatsächlich bis ganz nach oben aufs Treppchen geschafft. Im November wurde bereits ihre Nachfolgerin gekürt. Für Lösch-Schleier ist damit ein aufregendes Jahr mit vielen interessanten Begegnungen zu Ende gegangen. Aber vor allem sei ihr eines wichtig gewesen, erzählte sie uns: „Auch mit Ü 50 sollte man mutig sein, Neues ausprobieren, Spaß haben und sich etwas trauen – vergiss die vornehme Zurückhaltung.“
Für die Beienroderin Nina Holly hat die Reise 2016 begonnen. In die Wahl zur Miss Tattoo war sie damals eher zufällig hineingeraten. Als Tattoo-Model für ihre Schwester wurde sie auf einer Messe für die Wahl zur Miss Niedersachsen angesprochen. Sie gewann, qualifizierte sich für den Deutschland-Entscheid und gewann auch den. Es folgten Fotoanfragen und Auftritte, aber ihren Job als Juniorchefin im Familienbetrieb in Königslutter übt sie nach wie vor aus. Und Nina Hollys Erfolgsgeschichte ist noch nicht beendet. Im Oktober wurde sie zur Miss Tattoo Europe gekürt.
Na gut, eine lupenreine Königslutteranerin ist Helena Reppin nicht, sie stammt aus Lübeck. Dennoch: Die gelernte Maurerin und Steinmetzin besucht im zweiten Jahr die Technikerklasse der Steinmetzschule in Königslutter, um ihren Meister zu machen. Schlau und schön – das brachte ihr den Titel Miss Handwerk 2017 ein. „Dass ich gewinne... verrückt“, sagte sie damals. Trotz dieses Erfolgs will sie später den elterlichen Betrieb übernehmen.
Sport
Das Jahr 2017 im Landkreis Helmstedt.....war sehr sportlich
"Ostermärchen" im MaschstadionDeutschlands U18 ist am 17. April in Helmstedt zu Gast und sorgt für ein Fußballfest in der Kreisstadt.
Angefangen beim Ergebnis: Mit 3:0 (1:0) setzte sich das DFB-Team vor 1647 Zuschauern durch – und so manch ein Talent lies durchscheinen, dass man es in wenigen Jahren vielleicht auch bei der A-Nationalmannschaft auf der ganz großen Bühne sehen wird. „Beide Seiten haben offensiv gespielt und sind ein hohes Tempo gegangen“, schwärmte damals Nils Osteroth, Trainer des TSV Germania Helmstedt, vom Spiel. Und er war nicht der einzige, der sich vom Können der Youngster überzeugte: Ob Manchester United oder Juventus Turin – die europäischen Topteams hatten ihre Scouts in die Kreisstadt entsandt.
Das Maschstadion wurde also wahrlich zur ganz großen Bühne. Und das Publikum wurde diesem Rahmen mehr als gerecht: Schon bei der Nationalhymne herrschte eine ganz besondere Atmosphäre, denn aus vielen Kehlen wurde mitgesungen. Während des Spiels waren immer wieder Anfeuerungsrufe und Gesänge zur hören. Kurzum: Die Stimmung war über 90 Minuten blendend – und auch darüber hinaus. Denn mit Leon Bürger (Eintracht Braunschweig) und Yannik Möker (VfL Wolfsburg) standen zwei Lokalmatadoren nach Abpfiff den Fans Rede und Antwort und gaben Autogramme.
Bis zu diesem kleinen Ostermärchen war es allerdings ein weiter Weg. Denn was mit einer Anfrage vom NFV-Kreis-Vorsitzenden Werner Denneberg vor knapp vier Jahren begann, wurde im Herbst 2016 konkret: Der NFV-Kreis Helmstedt bekam als verspätetes „Geburtstagsgeschenk“ zum 75-jährigen Bestehen das Länderspiel zugesprochen. Damit begann zugleich ein organisatorischer Marathon, um das Großereignis erfolgreich über die Bühne zu bringen.
Von der Unterbringung der Mannschaft über etliche Sicherheitsauflagen bis hin zur Verköstigung und einem neuem Anstrich der Umkleidekabinen waren unzählige Aufgaben zu erledigen. Zusätzlich mussten viele Parteien zusammenarbeiten – also musste sprichwörtlich ein Zahnrad ins andere greifen.
Aber der NFV-Kreis Helmstedt, der TSV Germania Helmstedt als Hausherr im Maschstadion, die Stadt sowie die vielen weiteren Helfer und Unterstützer gaben alles, damit das Ostermärchen tatsächlich Realität wurde. „Das war wirklich eine hammerharte Woche“, blickt Jean-Pierre Henke, Mitorganisator vom TSV Germania Helmstedt, zurück. „Ich bin stolz, dass alles so gut geklappt hat.“
Denn nicht nur die vielen Zuschauer verbrachten einen sehr schönen Nachmittag am 17. April im Maschstadion – auch die DFB-Verantwortlichen waren angetan: „Wir sind sehr zufrieden und haben mitbekommen, dass die Leute sich hier sehr bemüht haben“, betonte U18-Trainer Meikel Schönweitz. Und Teammanager Dennis Bessel lobte: „Von der ersten Besichtigung bis hin zum Spiel hat alles einen sehr guten Eindruck gemacht – wir haben uns sehr wohlgefühlt.“ Vonseiten des DFB spricht also nichts gegen ein nächstes „Märchen“ in Helmstedt.
„Helmstedt helau“ – oder auch „Sportlerehrung alaaf“Der 17. Gala-Abend des KSB im Brunnentheater steht am 11. November ganz im Zeichen der Jecken.
Der wurde nämlich nach der Begrüßung durch die drei Moderatoren Bea Kühne, Martin Roth und Roland Wolff standesgemäß durch die Gardetanzgruppe „Löwengarde“ aus Braunschweig neckisch mit einer Vorführung begonnen. Die anderen Showacts waren zwar eigentlich nicht auf Karneval gemünzt, doch egal ob Flying GaBös, Pole-Dance, Jumpstyle oder Taekwondo: Alle Showacts griffen das Thema mindestens mit roten Nasen auf.
Einzig der musikalische Auftritt von Milou & Flint aus Hannover kam ganz ohne karnevalistische Anspielungen aus. Doch mit schönen Texten und guter Musik war das Duo ein Highlight des Abends – genauso wie auch die Turn-Show der Lokalmatadoren Flying GaBös das Publikum bezauberte.
Eine sportliche Überfliegerin konnte derweil ihren großen Moment nicht auskosten: Hammerwerferin Annegret Jensen wurde für ihre herausragenden Leistungen zur Jugendsportlerin des Jahres gewählt – allerdings befand sich die Athletin des TSV Lelm am Galaabend im Leistungszentrum zum Training. Dafür war die „sehr stolze“ Mutter Swantje auf der Bühne und nahm den Preis an.
Umso lauter wurde es derweil bei der Ehrung zur besten Mannschaft des Jahres: Die Handball-Mädels des HSV Warberg/Lelm (D-Jugend) wurde für eine perfekte Saison mit dieser Auszeichnung belohnt. „Ich bin einfach happy“, umschrieb Spielerin Emma Reimann den Gemütszustand der gesamten Mannschaft.
Der Sportler des Jahres ging wiederum wortwörtlich in die Extreme: Triathlet Marcel Schläger erhielt bei der Wahl nämlich am meisten Stimmen. Er verdiente sich das mit einem Start bei der Halbironman-WM in Australien – 2 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21 km Laufen standen dabei auf dem Programm.
Damit hat der KSB auch in diesem Jahr wieder würdige Sieger für seine Auszeichnungen gefunden – und dem Publikum einen kurzweiligen, karnevalistischen Abend gebotet.